Die Agenda 2030 ist eine Art Fahrplan, wie es uns gemeinsam gelingen kann, eine nachhaltige und zukunftsfähige Welt zu schaffen. Eine Welt frei von „Armut, Hunger, Krankheit, Not, Furcht und Gewalt“ – die Ziele der Agenda sind hochgesteckt und nicht leicht zu erreichen. Gemeinsam bilden sie eine Vision, ein Zukunftsbild für unsere Welt, auf das wir gemeinsam hinarbeiten.

Um diese Vision zu erfüllen, sind Partnerschaften und Kooperationen notwendig. Staaten arbeiten kooperativ zusammen, um so die Ziele besser zu erreichen. Genauso wichtig wie diese Zusammenarbeit ist aber auch die Souveränität der Staaten, das heißt ihre Unabhängigkeit von anderen und das Recht auf Selbstbestimmung. Diese Souveränität ist ein zentrales Prinzip der UN. Jeder Staat entscheidet unabhängig und eigenständig, welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Agenda 2030 zu erreichen. Daher verpflichtet die Agenda 2030 auch keine einzelnen Staaten zu bestimmten Handlungen. Kein Land wird beschuldigt oder bestraft.

Die nachhaltigen Entwicklungsziele kann man in Oberziele (Goals) und Unterziele (Targets) einteilen. Es gibt 17 Oberziele. Zu jedem von diesen gibt es wiederum eine ganze Reihe von Unterzielen – insgesamt sind dies 169. Die Unterziele zeigen auch auf, durch welche Schritte die einzelnen Oberziele erreicht werden sollen. Dabei gibt es einerseits inhaltliche Ziele und anderseits Umsetzungsmaßnahmen, die sich meistens auf bestehende Institutionen beziehen.

Zwar haben alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen die Agenda 2030 unterschrieben, doch sind die Nachhaltigen Entwicklungsziele kein völkerrechtlich verbindliches Abkommen. Die Länder haben sich aber zu einer „regelmäßigen Überprüfung“ ihrer Fortschritte verpflichtet. Die konkrete Umsetzung der Agenda liegt in der Verantwortung jedes einzelnen Staates. Trotzdem haben die Staaten das Dokument gemeinsam verhandelt und unterschrieben. Die Aufgabe der Zivilgesellschaft wird es auch sein, sie immer wieder daran zu erinnern und auf schädliche politische Entscheidungen hinzuweisen.

In Deutschland hat die Bundesregierung am 11. Januar 2017 hierfür eine Neuauflage der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet. Aber nicht nur auf Bundesebene gibt es solche Umsetzungspläne. So war NRW 2016 das erste Bundesland mit einer Nachhaltigkeitsstrategie und auch immer mehr Städte und Kommunen ziehen bei eigenen Handlungskonsequenzen aus der Agenda 2030. Was es bislang noch nicht gibt, sind EU-weite Strategien.

Es passiert schon viel in Deutschland und es gibt einige Projekte und Programme, die sich mit der Agenda 2030 beschäftigen. Oft stehen diese aber für sich allein und sind nicht ausreichend vernetzt. Es ist wichtig, dass Akteure über ihren Tellerrand hinausschauen, ein Netzwerk aus unterschiedlichsten Kooperationen aufbauen und so auch andere, heute noch nicht Aktive, mit ins Boot holen. Die Umsetzung der SDGs ist eine Aufgabe für alle Akteure in allen Gesellschaften. Die Wirtschaft muss und wird sich ebenso beteiligen wie Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Die Verantwortung, geeignete Rahmenbedingungen zu setzen, hat die Politik. Es wäre wünschenswert, dass sich alle Ministerien gleichermaßen beteiligen und ihre Politiken entsprechend anpassen. Die Medien wiederum können die Agenda 2030 bekannter machen und in die öffentlichen Debatten transportieren.